Um die Jahrtausendwende 1899 / 1900 wurde der Bedarf an Personen- und Begleitwagen für die neuen Strecken deutlich und Bestellungen wurden getätigt. So zur Lieferung 1899 für einen kombinierten Pack- / Postwagen und nochmals für fünf weitere zur Lieferung im Jahr 1900. Die Aufträge wurden an Killing und Sohn in Hagen erteilt und entsprachen für die fünf späteren der preußischen Norm nach Blatt II a 5
PwPost 205 / 321 / 3321 / 7020
Noch mit einen Achstand von 5 m wurde der Wagen sofort mit der Nummer 205 in Betrieb genommen. Zum Ende der 1920er Jahre erfolgte die erste Neuordnung der Betriebsnummern und das Fahrzeug wurde neu als 321 geführt. Die Beleuchtung erfolgte von Anfang an elektrisch.
In der zweiten Nummernreform wurde der Wagen 1953 durch voranstellen der 3. Tausenderstelle für Packwagen in 3321 umgezeichnet.
Nachdem ab 1958 keine Postbeförderung mehr in Reisezüge erfolgte, konnte auf einige gemischte Wagen verzichtet werden. So wurde 1959 dieser Wagen umgebaut in einen Mannschaftswagen für den Hilfszug und wurde unter 7020 bei den Bahndienstfahrzeugen eingeordnet.
Im Jahr 1974 wurde das Fahrzeug nach Minden verkauft und kam so zur dortigen Museumseisenbahn. Bei ihr ist er nach Aufarbeitung unter seiner alten Nummer 321 und in der zwei-farbigen Lackierung im Einsatz.
PwPost 206 / 331 / 3331 und folgende
Ab der Lieferung dieser Wagen wurde der Achsstand auf 6 m größer und entsprach somit dem preußischen Musterblatt. Die Fahrzeuge wurden auf allen WLE Strecken eingesetzt und zwischen diesen getauscht. In Betrieb gingen die Wagen mit den Betriebsnummern 206 bis 210, welche aber ab 1928 durch die Nummern 331 bis 335 ersetzt wurden. 1953 kam dann die Tausenderstelle hinzu. Ab 1958 wurden auch hier die Postabteile nicht mehr benötigt und Umbauten begannen. Hier ein Überblick:
3331
1959 wurde in das freie Postabteil testweise ein Heizkessel eingebaut. Der vermehrte Einsatz von Dieselloks vor Personenzügen erforderte dies. Der geliehene Kessel wurde Ende 1959 schon wieder zurück gegeben und ein neuer der Firma Kärcher eingebaut. Der Wagen wurde nun als Pwh geführt und war von Warstein oder Münster in Personenzügen im Einsatz.
Nach dem Ende des Personenverkehrs, bzw nach dem Einbau von Webasto – Heizungen in alle Personenwagen konnte auf die Heizwagen vezichtet werden. Sie wurden an die AKN in Schleswig-Holstein verkauft und sollten dort in den Militärzügen eingesetzt werden. Wagen 3331 wurde noch an das Eisenbahnmuseum Aumühle weitergegeben, aber dort verschrottet.
3332
Von diesem Wagen ist nur ein Foto bekannt. Es zeigt ihn am Bw Lippstadt mit einigen Personenwagen. Ab 1962 verkehrten auf der WLE nur noch je ein Personenzugpaar zwischen Warstein und Lippstadt, sowie zwischen Münster und Neubeckum. Alle anderen Fahrten wurden durch Triebwagen geführt. So wurde 3332 ausgemustert und 1968 bei der WLE verschrottet.
3333
Von diesem Wagen ist kein Foto bekannt. Er wurde auch schon 1962 verschrottet.
3334
Auch dieses Fahrzeug wurde 1959 mit einem Kärcher Heizkessel ausgerüstet und, wie 3331, in den letzten Personenzügen eingesetzt. Aus dieser Zeit gibt es einige fotografische Zeugen.
Auch dieser Heizwagen wurde an die AKN verkauft, dort aber auch bis 1982 ausgemustert und verschrottet.
3335
Auch dieser Wagen blieb in einem längerer Einsatz. Unter anderem wurde er in der Triebwagen – Ersatzgarnitur verwendet. Diese stand im Bw Lippstadt bereit um bei Ausfall von Triebwagen eingesetzt zu werden. Ein Heizwagen war hier nicht nötig, da die Ersatzzüge immer von Dampfloks gezogen wurden.
Schon 1969 wurde der DGEG ein Vorkaufsrecht für diesen Wagen eingeräumt, welches auch schon 1970 eingelöst wurde. Das Fahrzeug kam nach Bochum – Dahlhausen und wurde dort nach der Aufarbeitung in den historischen Fahrzeugpark aufgenommen.
3336
Im Jahr 1950 wurde von der Bundesbahn ein Bauart gleicher PwPost gebraucht gekauft und in der Hauptwerstatt hergerichtet. Es sollte als Ersatz für den 3312 dienen, wurde aber schon im Mai 1967 verschrottet.
Modell
Obwohl Wagen nach diesem Musterblatt über viele Jahre und in größerer Stückzahl gebaut wurden, gibt es leider noch kein Modell davon.
Quellen:
Sammlung Christoph Riegel
Archiv WLE in Soest und Lippstadt
FREMO WLE Zoom
Diverse Netzfunde