VL 0641 bis 0651

VL 0641 bis 0651

Nachdem bis 1960 einige Diesellokomotiven bei der WLE zur Verfügung standen, stellte sich im Betrieb und in der Werkstatt eine gewisse Ernüchterung ein. War man von Dampfloks längere Standzeiten wegen Fristarbeiten, Auswaschen und ähnlichem gewöhnt, hatte man bei der Fahrplangestaltung mit den Motorlokomotiven mit einer deutlich höheren Fahrleistung gerechnet.

Die Werkstatt erstellte laufend Listen zu den Ausfalltagen, von denen die von 1963 und 1965 erhalten sind. Auch bis 1960 sollen die „Fehlzeiten“ bei den doch fabrikneuen Loks erheblich gewesen sein. Weiterhin waren viele Dampfloks als Reserve nötig.

Um den Traktionswandel zu dem erklärten Ziel der Abstellung aller Dampfloks zu erreichen mußten weitere Käufe getätigt werden. So wurde im März 1960 von der MaK eine Probelok (OHE 120 051) vorgestellt und, nachdem Geld durch Kreditaufnahme vom Aufsichtsrat freigegeben war, ein Auftrag von 4 Stangenlokomotiven bei MaK erteilt.

Die großen MaK

Zwischen dem 2. Februar 1962 und dem 9. April 1962 wurden die Loks durch Probefahrten rund um Kiel durch die MaK abgenommen. Die Liefer- und Abnahmedaten sind in einer anderen Reihenfolge als die vergebenen Loknummern.

VL 0641

Für diese Lok wurde der Fahrplan der Übergabezüge von Lippstadt nach Erwitte und Anröchte angepasst und lange Jahre war diese Lok in diesen Diensten das Stammfahrzeug.

VL 0641 bei der Ausfahrt aus Lippstadt in Richtung Erwitte, Foto: Archiv WLE
August 1968 in Münster Hbf vor dem 17.25 Uhr Zug nach Neubeckum, Foto: Ditz
Ankunft in Anröchte mit dem Schülerzug P 5, die Schüler kommen zumeist vom Gymnasium in Erwitte, Foto: Archiv WLE

VL 0642

Auch diese Lok wurde in diesem Umlauf eingesetzt, war aber auch an anderen Stellen des WLE Netzes im Einsatz.

VL 0642 in Erwitte auf dem Weg zur Bedienung der Anschlüsse der Zementwerke in Erwitte Süd, Foto: Jörgens
Der Personenzug nach Neubeckum wird 1963 noch hauptsächlich aus alten Wagen gebildet als er bei Angelmodde abgelichtet wird, Foto: Rotthowe, Archiv WLE
10 Jahre später ist 0642 mit dem Nahgüterzug nach Brilon bei der Ausfahrt aus Belecke zu sehen, Foto: Rotthowe, Archiv WLE

VL 0643

Diese Lok wurde die zweite Diesellok in Münster. Sie war mit drei Fahrten von Münster nach Neubeckum im Personen- und Güterzugdienst unterwegs und erbrachte sofort eine hohe Kilometerleistung.

VL 0643 in Wolbeck mit dem morgendlichen Zug nach Münster, Foto: Musmann, Archiv WLE
1966 treffen sich 0643 und 0651 (und wahrscheinlich 0622 im Hintergrund) in Neubeckum Übergabe zu Rangierarbeiten. Der Km-Stein gehört zur Köln – Mindener Eisenbahn, Foto: Sammlung Beyer
VL 0643 ist wieder im Möhnetal Richtung Brilon eingesetzt und wird in Belecke von einem Steinzug überholt, Foto: Archiv WLE

VL 0651

Zuerst in Warstein eingesetzt wurde diese Lok später Stammlok in Münster und nach Einstellung des Personenverkehrs von Beckum aus vor Steinzügen eingesetzt.

VL 0651 in Jahr 1966 vor dem Nahgüterzug nach Neubeckum in Sendenhorst, Foto: Reimann, Archiv WLE
Treffen von zwei grossen MaK in Belecke 1973, Foto: Sammlung Riegel
Bei typischem Rangiergeschäft in Münster Ost, Foto: Sammlung Riegel

Hier nun noch die Auszüge aus dem WLE Betriebsmittelverzeichnis der WLE.

Zusammenfassung

Die Verdiesellung wurde 1962 durch gleich vier fabrikneue Lokomotiven bei der WLE weiter befördert.

Für den Einsatz wurde die Fahrplangestaltung der Güterzüge zum Teil deutlich geändert. Aber auch diese Maschinen blieben von längeren Ausfallpausen nicht verschont.

Ein klassisches Typenfoto, man beachte den silbernen Zierstreifen, Foto: Fiegenbaum, Sammlung Krause

Modell

Die Firma Heljan hat ein Modell dieser Lokreihe auf den Markt gebracht in verschiedenen Varianten, aber nicht in WLE – Blau. Somit ist auch hier wieder Umbau angesagt. Wegen besserer Laufeigenschaften werden auch gleich Wipplager Fahrwerke von Holger Gräler eingebaut.

Wenn fertig werden hier Fotos folgen.

Quellen:
Sammlung Christoph Riegel
Archiv WLE, Lippstadt und Soest
Roland Hertwig, Die Baureihe V 65, EK-Verlag 2011
Diverse Netzfunde