Nachdem bis 1960 einige Diesellokomotiven bei der WLE zur Verfügung standen, stellte sich im Betrieb und in der Werkstatt eine gewisse Ernüchterung ein. War man von Dampfloks längere Standzeiten wegen Fristarbeiten, Auswaschen und ähnlichem gewöhnt, hatte man bei der Fahrplangestaltung mit den Motorlokomotiven mit einer deutlich höheren Fahrleistung gerechnet.
Die Werkstatt erstellte laufend Listen zu den Ausfalltagen, von denen die von 1963 und 1965 erhalten sind. Auch bis 1960 sollen die „Fehlzeiten“ bei den doch fabrikneuen Loks erheblich gewesen sein. Weiterhin waren viele Dampfloks als Reserve nötig.

Um den Traktionswandel zu dem erklärten Ziel der Abstellung aller Dampfloks zu erreichen mußten weitere Käufe getätigt werden. So wurde im März 1960 von der MaK eine Probelok (OHE 120 051) vorgestellt und, nachdem Geld durch Kreditaufnahme vom Aufsichtsrat freigegeben war, ein Auftrag von 4 Stangenlokomotiven bei MaK erteilt.
Die großen MaK

Zwischen dem 2. Februar 1962 und dem 9. April 1962 wurden die Loks durch Probefahrten rund um Kiel durch die MaK abgenommen. Die Liefer- und Abnahmedaten sind in einer anderen Reihenfolge als die vergebenen Loknummern.
VL 0641
Für diese Lok wurde der Fahrplan der Übergabezüge von Lippstadt nach Erwitte und Anröchte angepasst und lange Jahre war diese Lok in diesen Diensten das Stammfahrzeug.



VL 0642
Auch diese Lok wurde in diesem Umlauf eingesetzt, war aber auch an anderen Stellen des WLE Netzes im Einsatz.



VL 0643
Diese Lok wurde die zweite Diesellok in Münster. Sie war mit drei Fahrten von Münster nach Neubeckum im Personen- und Güterzugdienst unterwegs und erbrachte sofort eine hohe Kilometerleistung.



VL 0651
Zuerst in Warstein eingesetzt wurde diese Lok später Stammlok in Münster und nach Einstellung des Personenverkehrs von Beckum aus vor Steinzügen eingesetzt.



Hier nun noch die Auszüge aus dem WLE Betriebsmittelverzeichnis der WLE.


Zusammenfassung
Die Verdiesellung wurde 1962 durch gleich vier fabrikneue Lokomotiven bei der WLE weiter befördert.

Für den Einsatz wurde die Fahrplangestaltung der Güterzüge zum Teil deutlich geändert. Aber auch diese Maschinen blieben von längeren Ausfallpausen nicht verschont.




Modell
Die Firma Heljan hat ein Modell dieser Lokreihe auf den Markt gebracht in verschiedenen Varianten, aber nicht in WLE – Blau. Somit ist auch hier wieder Umbau angesagt. Wegen besserer Laufeigenschaften werden auch gleich Wipplager Fahrwerke von Holger Gräler eingebaut.
Wenn fertig werden hier Fotos folgen.
Quellen:
Sammlung Christoph Riegel
Archiv WLE, Lippstadt und Soest
Roland Hertwig, Die Baureihe V 65, EK-Verlag 2011
Diverse Netzfunde