DE 0901

VL 0641 bis 0651

Die junge Bundesbahn setzte in der Entwicklung von Diesellokomotiven auf die hydraulische Kraftübertragung. Dadurch wurden die Exportchancen der herstellenden Industrie beschränkt, da alle anderen europäischen Eisenbahnen auf eine dieselelektrische Kraftübertragung setzten.

So entstanden zu Beginn der 1960er Jahre einige Probelokomotiven, die die Industrie auf eigene Kosten entwickelte und baute, um auch in dieser Antriebsart ihre Leistungsfähigkeit zu beweisen.

In der Leistungsklasse einer V100 entstand 1964 bei Krupp und AEG die DE 1500.

Typenfoto der DE 1500, Foto: Werkbild AEG

Die Lokomotive wurde bei der DB in verschiedenen Diensten eingesetzt und ab 1968 als 201 001 – 5 bezeichnet. Zum 31. Mai 1969 wurde die Lok bei der DB ausgemustert und an den Hersteller zurück gegeben.

Die Lok wurde bei der AEG überholt und der WLE angeboten. Ab dem 15. September 1969 wurde die Maschine an die WLE vermietet und sofort in den Steinzugplänen eingesetzt.

Der neue Einzelgänger fand sofort intensive Beachtung bei den Eisenbahnfreunden und so entstanden noch 1969 viele Fotos im Betriebsdienst.

Auf dem Hof der WLE Hauptwerkstatt in Lippstadt, Foto: Rodatz, Sammlung Krause

Am 29. Mai 1970 fanden umfangreiche Messfahrten statt um die Schlepplastentabelle der Lok festzustellen. Zum 1. Mai 1972 wurde die Lok von der AEG an die WLE verkauft und nun als DE 0901 bezeichnet. An den Einsätzen veränderte es wenig. Auch im Personenverkehr vor dem Schülerzug mittags von Lippstadt nach Warstein war die Lok zu finden.

Folgen wir der DE 1500 bei Ihrem Dienst vor Steinzügen.

Beim Zusammenstellen eines Steinzuges im Bahnhof Warstein, Foto: Archiv WLE
Ausfahrt aus Warstein, Foto: Archiv WLE
Mit einem gemischten Steinzug zwischen Drewer und der Haarhöhe, Schiebelok VL 0635, Foto: Klaus Gerke, Sammlung CvN
In Erwitte Süd auf Höhe der Zemntwerke auf der anderen Straßenseite, Foto: Archiv WLE
Ortsdurchfahrt in Erwitte, Foto: Archiv WLE
Zwischen Wadersloh und Diestedde, Foto: Archiv WLE
Am 17. April 1971 in Neubeckum Übergabe, Umsetzen und Rangieren an der Omi Kipprampe, Foto: Archiv WLE

Allerdings war durch die niedrige Bauweise des Führerhauses die Streckensicht nicht besonders gut. Dies führte dazu, das die Lok im Streckendienst immer mit einem zweiten Lokführer besetzt werden musste. So wurde die Durchführung der Hauptuntersuchung vom 5. Januar bis 9. August 1974 bei der Lokfabrik Reuschling in Hagen dazu genutzt, den Führerstand höher zu legen. Dies verlieh der Lok ein deutlich anderes Aussehen.

Am 24. Oktober 1979 vor einem leeren Steinzug in Beckum, Foto: Riegel

Da aus der Anfangszeit bei der DB die Lok mit einem Kessel für die Dampf – Zugheizung ausgerüstet war, wurde 0901 auch häufig für Militärzüge und auch andere Personensonderzüge eingesetzt.

Personenwagen werden für die Panzerbesatzungen in der Loddenheide bereit gestellt am 23. März 1978, Foto: Riegel
Kurz zuvor im Bahnhof Münster Ost der WLE, Foto: Riegel

Verbleib

Am 5. August 1981 wurde 0901 an die DEG verkauft, die sie u. a. auf der TWE und der FVE einsetzte. Danach gelangte die Lok in die Schweiz.

Modell

Natürlich gibt es kein Großserienmodell dieses Einzelgängers, aber nah dran ist das Ergebnis schon.

DE 0903! der Westlippischen Eisenbahn, Umbau, Lackierung und Beschriftung: Ole Lebek

Quellen:
Sammlung Christoph Riegel
Archive WLE, Lippstadt und Soest
Risse, Fiegenbaum, Klee, Krause, Die Diesellokomotiven und Triebwagen der WLE, DGEG Medien

Kückmann, Beyer, Von Warstein bis ins Münsterland, DGEG Medien

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