Ein typischer Landbahnhof an der Strecke von Neubeckum nach Münster. Der Ort Albersloh („Albslau“ in der örtlichen Mundart) ist schon weit von der Provinzialhauptstadt Münster entfernt. Erst ab etwa 1980 entwickeln sich viele Neubaugebiete, die den stadtflüchtigen Münsteranern als neue Heimat dienen.
Vom Gleisplan fast der kleine Bruder von Liesborn.
Allerdings haben sich in den Jahren seit Eröffnung der WLE nicht so viele Gewerbe- und Industriebetriebe rund um den Bahnhof angesiedelt. Ein Lager und Silo der Bäuerlichen Genossenschaft ist die Ausnahme. Ansonsten ist der Ort von Handwerksbetrieben geprägt.
Zeitschiene
Old 1926
Der Bahnhof ist besetzt und hat wahrscheinlich Einfahrsignale. An der Straße am Ende des Bahnsteigs befindet sich eine Schrankenanlage. Täglich verkehren 8 Personenzugpaare, einige davon bereits mit Triebwagen, 1 Nahgüterzugpaar bedient den Bahnhof täglich. Es gibt einigen Ortsladeverkehr und keine Zugkreuzungen.
IIIa 1955
Durch den Einsatz neuer Triebwagenzüge ab dem 17. Mai 1953 verkehren mehr Personenzüge, auch als Eilzug Warstein – Münster, dieser aber ohne Halt in Albersloh. Dafür werden einige neue Fahrten zwischen Sendenhorst und Münster für Pendler und Schüler angeboten. Vereinzelte Zugkreuzungen durch Wegsetzen der Triebwagen nach Gleis 2. Der Übergang ist noch mit Schranken gesichert die durch den örtlichen Bediensteten (öB) bedient werden, der auch die Fahrkarten verkauft. Ab 1957 wird der Zugleitbetrieb eingeführt und der Bahnhof nur noch mit einem Mitarbeiter als „Agent“ besetzt.
IIIb 1966
Weiterhin fahren viele Peronenzüge, allerdings bis auf die morgendliche Fahrt nach Münster und den Pendlerzug am späten Nachmittag ab Münster nur noch Triebwagen. Der Schrankenposten wird ab 1966 aufgehoben und die Kreuzung mit einer Blinklichtanlage mit Halbschranken gesichert.
IV 1972
Der Personenverkehr wird zum Herbst 1975 eingestellt.
Betriebliches
Ein Militärsonderzug (Dgm) der britischen Rheinarmee ist auf dem Weg von Münster zur Übung in der Lüneburger Heide. Im Bahnhof lagert Material für die Einrichtung der technischen Sicherung (Blinklichtanlage). 1966, Lok VL 0633
Die Schranken
Diese Schrankenkurbel wird sogar in einer WDR Dokumentation von 1961 verewigt:
https://www.ardmediathek.de/suche/Die%20gute%20alte%20Bimmelbahn
Ab der Minute 10:25 des Films kommt sie zum Einsatz.
Durch das Zeichen § wird der Lokführer aufgefordert, vor dem BÜ zu halten, also aus Richtung Neubeckum an dem besorderen Bahnsteig.
Nach Inbetriebnahme der Blinklichtanlage wurde der Lokführer im Buchfahrplan aufgefordert: „Pt (Triebwagen) halten hinter dem BÜ und räumen diesen“.
Der P 156 besetzt wegen seiner Länge den BÜ.
Quellen:
Sammlung Christoph Riegel
Archiv WLE, Lippstadt und Soest
FREMO WLE Zoom März 2021
Diverse Netzfunde